Flächensuche
Die Arbeit des Flächensuchhundes ist es, vermisste Personen wie zum Beispiel demenzkranke, psychisch erkrankte oder suizidgefährdete Menschen, Kinder oder auch Unfallopfer, die unter Schock weggelaufen sind, zeitnah zu finden.
Die Hunde werden in einer mehrjährigen Ausbildung darauf trainiert, Gebiete auf menschliche Witterung zu durchsuchen. Das bedeutet, dass sie jede menschliche Person, die sich in diesem Gebiet aufhält, wahrnehmen können. Flächensuchhundekönnen demnach nicht den Individualgeruch eines Menschen wahrnehmen und machen ihren Hundeführer auch auf Personen aufmerksam, die nicht vermisst werden. Diesen Vorgang, dass der Hund seinem Hundeführer symbolisiert, dass er jemanden wahrgenommen hat, nennt man „anzeigen“.Die Hunde lernen jede Person, die beispielsweise liegen, kauern, sich verstecken, laufen oder sich auch in Höhen befinden kann, anzuzeigen.
In der mehrjährigen und zeitintensiven Ausbildung muss das Rettungshundeteam ( Hundeführer und Fellnase) zwei Prüfungen durchlaufen, um einsatzfähig zu sein. Nach der Einsatzfähigkeitsprüfung muss das Team alle zwei Jahre zur erneuten Leistungsabnahme, um die Tauglichkeit unter Beweis zu stellen und weiterhin an Einsätzen teilnehmen zu dürfen.
Der Hund arbeitet in der Suche ohne Leine.Ausgerüstet mit einer Kenndecke sowie einer Glocke, geht er an die Arbeit. Dies dient dem Zweck, dass der Hundeführer orten kann, wo sein vierbeiniger Teampartner sich befindet und die Wildtiere aufmerksam werden und die Möglichkeit haben auszuweichen. Während der Suchesoll der Hund weiterhin Kontakt zum Hundeführer halten und Anweisungen befolgen.Dennoch soll der Hund seine Suche eigenständig ausarbeiten.
Ausarbeiten bedeutet, dass die Fellnase während seiner Arbeit eine große Fläche, wie in Wäldern oder weitläufigen Gebieten, durchkämmt. Die Windrichtung und Stärke des Windes sind dabei entscheidend für die Witterung des menschlichen Geruches. Hat der Hund eine Witterung aufgenommen, folgt er dieser bis zum Auffinden der Person und zeigt den Erfolg der Suche mit seiner angelernten Anzeigeform an.
Welche Anzeigeformen gibt es?
Verbellen : Der Hund legt oder setzt sich zur gefundenen Person und zeigt diese durch dauerhaftes Bellen an. Der Hund hört erst beim Eintreffen vom Hundeführer auf.
Bringseln : Der Hund nimmt ein sogenanntes Bringsel, welches am Halsband befestigt ist, beim Auffinden einer Person auf und läuft zum Hundeführer zurück. Dieser bekommt vom Hund dasBringsel in die Hand gelegt und wird zur Person zurückgeführt.
Rückverweiser : Nach dem Auffinden einer Person läuft der Hund zum Hundeführer zurück und springt diesen an. Nach der Anzeige führt der Hund den Hundeführer an der Leine zurück zur aufgefundenen Person.
Freiverweiser :Diese Anzeigeart ähnelt dem Rückverweiser. Anders als beim Rückverweis, pendelt der Hund zwischen der vermissten Person und dem Hundeführer, bis dieser bei der Person angekommen ist.
Die Hunde sind durch ihr gutes Sinnesorgan, der Nase, dem Menschen weitüberlegen. Sie sind nicht darauf angewiesen, die vermissten Personen zu sehen. So können sie unabhängig von den Wetterverhältnissen oder der Tageszeit schnellgroße Flächen absuchen. Dieses ist ein großer Vorteil, denn dadurch können sie versteckte oder verschüttete Personenraschauffinden.
Menschen und auch technische Hilfsmittel gelangen schnell an ihre Grenzen.Rettungshunde sind in der Lage, bei richtiger Windrichtung, Personen bereits auf mehrere hundert Meter Entfernung zu wittern. So ergeben Mensch und Tier ein erfolgreiches Team.
Unsere Flächensuchhunde werden nach den Richtlinien der Interessengemeinschaft Rettungshund (IGR) ausgebildet und geprüft.
Die Prüfungsordnung der IGR ist durch das Innenministerium des Landes Hessen anerkannt.